Das fasziale System – eine physiologische Basis!
Das fasziale System – eine physiologische Basis!
Mittlerweile ist es keine Überraschung mehr…es lohnt sich, ein Faszientraining, eine Faszienbehandlung sinnvoll und effektiv in den Alltag und die sportliche Bewegung zu integrieren. Die Frage ist nur wie?
Diesem Thema nimmt sich DAS GROSSE FASZIENBUCH an (erschienen Juni 2025). Auf der Grundlage der aktuellen Studienlage, geht der Blick nicht nur tief in die Biologie des Systems, sondern es erfolgt auf 230 Seiten der Übertrag in die Praxis: 400 Fotos, noch viel mehr Übungsbeschreibungen und über 80 QR-Code gestützte Filme lassen sich den 450 Seiten zum Faszientraining finden.
Rezensionen, wie diese sprechen aus Leserhand:
„Das große Faszienbuch“ von Gunda ist mit Abstand eines der besten Bücher, das ich bisher zum Thema Faszien gelesen habe. Es verbindet aktuelles Wissen mit einer unglaublichen Praxisnähe – perfekt für Trainer:innen, Therapeut:innen und alle, die sich intensiver mit dem Thema Faszien beschäftigen wollen. Besonders gelungen finde ich die klaren Erklärungen, die vielen anschaulichen Bilder und vor allem die Übungen, die direkt in den Alltag oder in die Praxis übernommen werden können. Die QR-Codes zu den begleitenden Videos sind super hilfreich – so kann man die Bewegungen direkt sehen und korrekt umsetzen. Gunda schreibt mit einer großen Leidenschaft für das Thema und gleichzeitig mit fachlicher Tiefe – man spürt, wie viel Erfahrung und Know-how in diesem Buch steckt. Für mich ist es ein echtes “must have” geworden – absolut empfehlenswert!
Das große Faszienbuch beschreibt das Faszien-in-Bewegung Trainingssystem, das auf 5 Säulen steht:
- Fascial Flow
- Fascial Stretch
- Fascial Elasticity
- Fascial Power
- Fascial Sense
Es geht um Versorgung, Gesundheit, Wohlbefinden, Schmerzfreiheit, Durchlässigkeit, Beweglichkeit, Kraft, Spannung, Körperhaltung, Elastizität, Körpergefühl, … Es steckt so viel Ressource in diesem System.
Die Firma TOGU arbeitet mit der Autorin seit über 25 Jahren zusammen und hat natürlich auch für dieses Trainingssystem die perfekten Tools entwickelt.
Der Liebling für die Trainingssäule „Fascial Sense“, mit den Behandlungszielen: Schmerzfreiheit, Spannungsreduktion, Körpergefühl, Versorgung, ist die Trilogie: Actiball® Relax. Diese kleinen Bälle, im Härtegrad variabel, mit einer optimalen (nicht haftenden) Oberfläche, kümmern sich ideal um die kleinen Schmerzpunkte des Körpers, lösen die Verspannungen und führen in die Gewebedurchlässigkeit und Schmerzfreiheit.
Einige Beispiele sollen hier vorgestellt werden:
Übungsbeispiel 1:
Massage des Sakrums / Kreuzbein
Dieser flache Knochen (oft auch als der heilige Knochen betitelt), der das Becken mit der Wirbelsäule verbindet, besitzt sehr viele Wahrnehmungsfühler, auch Schmerzrezeptoren. Den meisten von uns ist dieser, oft sporadisch auftretende unangenehme Schmerz des unteren Rückens durchaus bekannt. Auf diesem Knochen können wir mit einer gezielten Druckmassage auf die Entspannung der Rückenfaszien und damit auch auf die Schmerzreduktion wirkungsvoll einwirken.
So wird´s gemacht: auf den Rücken legen, die Füße aufstellen, das Becken auf den Actiball® Relax Größe L legen und die Region des Sakrums, bis hin zu den Kreuzdarmbein-Gelenken (ISG), variantenreich massieren. Im Anschluss an die Massage eine Pause zum Nachspüren einplanen. Ein spürbarer, schöner Erfolg zeigt sich meist sofort.
Übungsbeispiel 2:
Entspannung für den Ischiasnerv
„Mein Ischiasnerv ist eingeklemmt“, so hören wir es oft von Patienten. In der Tat ist es so, dass dieser recht große Nerv durch verspannte Muskeln und Faszien komprimiert wird und dadurch unangenehme Schmerzen entstehen. Nach ärztlicher oder physiotherapeutischer Diagnostik wird dieses Phänomen oft mit Piriformis-Syndrom betitelt. Auch hier können die kleinen Bälle Gutes tun.
So wird´s gemacht: den Actiball® Relax Größe (M) unter eine Seite des Gesäß legen; am besten so, dass der Sitzbeinhöcker direkt auf dem Ball positioniert ist; dann mit dem Ball den Sitzbeinhöcker einige Male umkreisen; im Anschluss daran rollt der Ball vom Sitzbeinhöcker ausgehend nach diagonal oben in Richtung Beckenkamm und in einer parallelen Linie dazu wieder zurück; langsam einige Mal dieses Linien-Rollen wiederholen; wenn sich eine Region im Gesäß zeigt, die besonders viel Spannung / Schmerzempfinden zeigt, dann an diesem Punkt ein wenig länger verweilen und das entsprechende Gewebe zum Loslassen (schmelzen) einladen; nach einer Pause zum Nachspüren und Reflektieren der Veränderung der Gewebespannung, die andere Seite behandeln.
⇒ Das Gewebe lässt los, verliert Spannung, die Versorgung steigt, der Druck auf dem Nerv reduziert sich und damit ist der Weg aus dem Schmerz gebahnt!
Übungsbeispiel 3:
Massage für den Masseter
Es ist der kräftigste unserer Muskeln, unser Kiefergelenksmuskel, der M. masseter. Ständig ist er aktiv, hat kaum Pausen und muss teils wirklich große Kräfte entwickeln. Das hat Folgen! Er verspannt und entwickelt nicht selten Asymmetrien in seiner Arbeitsleistung. Die Folge sind Kopfschmerzen, Knirschen oder Nackenprobleme. Aber auch darüber hinaus lehrt uns das fasziale System, global zu denken. Eine überspannte oder dysregulierte Kiefergelenksmuskulatur kann die Ursache für unseren tiefen Rückenschmerz sein, für den Beckenschiefstand oder die Fußfehlbelastung. Es lohnt sich, diesen Muskel in ein Entspannungstraining zu integrieren.
So wird´s gemacht: in Bauchlage legen, die Unterarme zunächst zum Stütz auflegen und den Kopf heben und zur Seite drehen; den Actiball® Relax Größe (S) unter eine Seite des Kiefergelenks legen; zunächst sanft variantenreich massieren, dann einen prominenten Druckpunkt suchen und „schmelzen“; den Mund einige Male langsam öffnen und schließen; nach einer Pause zum Nachspüren und Reflektieren der Veränderung der Gewebespannung, die andere Seite üben.
All diese Massage-Techniken und einige mehr finden Sie auch als Video in „Das große Faszienbuch“ hinterlegt.
Zur Autorin
Dr. Gunda Slomka – Biologin, Sportwissenschaftlerin und Sporttherapeutin. Dozentin für Sportwissenschaften, internationale Referentin und Ausbilderin. Expertin für das myo-fasziale System. Applied Science ist ihre Mission – die Ergebnisse der Wissenschaft in die Praxis zu überführen. In der Trainerakademie GS education schult sie die biologisch, physiologischen Grundlagen des Körpers und integriert dieses Wissen in ihre Trainingskonzepte. Gunda entwickelt präventive Trainingskonzepte mit therapeutischem Anspruch, schreibt Fachbücher, produziert CDs, Trainings-DVDs und Kurse im On Demand-System. In Hannover führt sie ihre sporttherapeutisch orientierte Personaltrainingspraxis.
gundaslomka@gmx.de
www.gunda-slomka.de