Futsal. In Deutschland zwar im Vormarsch, aber trotzdem noch nicht so bekannt, erfreut sich die Indoor-Variante des Fußballs zurecht in vielen Ländern größter Beliebtheit.
Das körperliche Anforderungsprofil an einen Futsal-Spieler findet einige Ähnlichkeiten zu dem eines Fußballspielers.
Allerdings sieht man durch eine genauere Betrachtung schnell, dass der etwas kleinere Ball, der Hallenboden, das kleinere Feld und die veränderten Spielregeln dem Körper eines Futsal-Spielers andere Dinge abverlangen als seinem Pendant auf dem Rasen.
So kommt es im Futsal wesentlich häufiger zu schnellen Richtungswechseln, Antritten und Zweikämpfen.
In der Defensive ist man ständig in direkte Eins-gegen-Eins-Duelle verwickelt, und muss dem Gegner in allen seinen Bewegungen folgen, um einen Torabschluss zu verhindern, und um nicht ausgespielt zu werden.
Denn gerät die eigene Mannschaft in Unterzahl, führt das – gerade auch aufgrund der begrenzten Größe des Spielfelds und der geringen Spieleranzahl – extrem schnell zu einem Gegentor.
Genauso ist es in der Offensive wichtig, durch Körpertäuschungen und schnelle Richtungswechsel den Gegenspieler abzuschütteln, auszuspielen und schnell zum Abschluss zu kommen.
All dies erreicht man nur mit einer hervorragenden dynamischen und reaktiven Balance.
Wie hinreichend bewiesen wurde, ist die Balancefähigkeit in diesen Situationen nicht nur für die Leistung, sondern vor allem auch zur Verletzungsprophylaxe von Bedeutung.
Viele Studien haben mit unterschiedlichen Methoden die positive Wirkung von Balancetraining nachgewiesen.
Sowohl die Kombination des Balancetrainings mit anderen Trainingsprogrammen (propriozeptivem Training, Krafttraining, Schnelligkeitstraining, Beweglichkeitstraining und Koordinationstraining), als auch eine variierende Trainingsbelastung (Reizintensität, Reizdauer, Reizumfang, Reizdichte, Reizhäufigkeit, Reizkomplexität) wurde in die Untersuchungen mit einbezogen, und das Ergebnis spricht klar für die enorme Wichtigkeit des Balancetrainings.
Es zeigt sich, dass dieses bei regelmäßiger Durchführung das Verletzungsrisiko signifikant mindert, sowie auch die Ausfallzeit nach einer Verletzung.
Nicht zuallerletzt kann aber auch die Leistung bedeutend gesteigert werden.
Balancetraining ist also gerade auch im Futsal von enormer Bedeutung.
Die Grundlage bildet hier die statische Balancefähigkeit, welche durch verschiedene Übungen im Einbeinstand trainiert werden kann.
In erster Linie geht es bei dieser Basis-Fähigkeit darum, eine Position über einen gewissen Zeitraum so ruhig und stabil wie möglich halten zu können.
Darauf aufbauend kann dann die – gerade im Futsal so wichtige – dynamische und reaktive Balance im Wettkampf geschult werden.
Hier gibt es ideale Futsal-spezifische Übungen, für die lediglich ein Balancemittel und ein Ball benötigt werden, welche aber neben der Balance auch zusätzlich das Ballgefühl und die Technik schulen.
Dazu hier einige exemplarische Übungen, für die ein Aero Step, ein Balance Block, ein Ball und ein Mitspieler benötigt werden.
Übung 1: Hohes Zuspiel im Einbeinstand auf dem Aero Step
Übung 2: Kopfball-Jonglage im Zweibeinstand auf dem Aero Step

Übung 3: Direktes Passspiel im Einbeinstand auf dem Balance Block
Kann ich meinem Gegner folgen oder verliere ich beim zweiten Haken das Gleichgewicht?
Kann ich trotz Gegnerkontakt am Ball bleiben oder bin ich mehr damit beschäftigt, auf den Beinen zu bleiben?
Kann ich einen Abschluss nach einer schnellen Drehung hart und präzise vollziehen, oder bekomme ich keine Kraft hinter den Ball und treffe ihn falsch?
Genau das sind die Fragen, auf die ein Futsal-Spieler, welcher regelmäßig Balancetraining macht, stets die positive Antwort parat hat – und genau das kann das Entscheidende sein, um die Mannschaft zum Sieg zu führen.
Autor: Futsal Club Regensburg