von Denise Sommer, Dipl.-Sportwissenschaftlerin

Im menschlichen Körper gibt es über 150 Schleimbeutel (Bursea synoviales). Sie befinden sich vor allem an besonders beanspruchten Stellen im Körper, wie im Bereich der Gelenke,  aber auch an den Stellen, wo Haut, Sehnen oder Muskeln direkt an Knochen aufliegen. Ein Schleimbeutel fungiert wie eine Art Dämpfer zwischen den harten und weichen Strukturen und reduziert somit Druck und Reibung.
Sein Aufbau ist vergleichbar mit dem einer Gelenkkapseln oder einer Sehnenscheide. Er besteht aus einer äußeren Bindegewebsschicht (Stratum fibrosum) und einer inneren Synovialschicht (Stratum synoviale). Diese Synovialschicht sondert die Schleimbeutelflüssigkeit ab.

Kommt es zu einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis), sind meist einer oder mehrere Schleimbeutel betroffen. Ursache einer solch lokalen Entzündung ist meist eine Drucküberlastung des Schleimbeutels  bei z.B. einer äußerlichen Gewalteinwirkung durch einen (Sport-)Unfall, aber auch z.B. durch eine bakterielle Entzündung. Der Bereich um den Schleimbeutel reagiert schmerzhaft auf Druck und ist geschwollen, gerötet und überwärmt. Ist ein tiefliegender Schleimbeutel betroffen, sind meist keine äußeren Anzeichen erkennbar. Es tritt lediglich ein Schmerz auf.

Abhilfe kann in solchen Fällen meist durch Ruhigstellung, Kühlung und Entlastung des betroffenen Gelenks geschehen. In seltenen und schweren oder chronischen Fällen ist eine operative Entfernung des Schleimbeutels notwendig.

Nach einer ausgeheilten Bursitis lassen sich zur Vorbeugung spezielle Maßnahmen unternehmen um eine erneute Entzündung zu umgehen.
Durch gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen wird die Muskulatur in der betroffenen Region gestärkt und somit Gelenke stabilisiert und geschützt. Auftretende Belastungen werden reduziert und das umliegende Gewebe geschont.
Neigt ein Schleimbeutel in einem speziellen Bereich aufgrund immer wiederkehrende Belastungen im Job oder bei sportliche Bewegungsabläufen zu häufigen Reizungen, kann man mit sinnvoll gesetzten Bewegungs-, (Belastungs-)pausen oder durchblutungsfördernden Dehn- und Massageübungen Abhilfe schaffen.Außerdem ist es ratsam besonders beanspruchte Partien (im Knien oder Sitzen) gezielt mit z.B. luftgefüllten Kissen zu polstern.