von Denise Sommer, Dipl.-Sportwissenschaftlerin

Der Bandapparat des Kniegelenks setzt sich zusammen aus den Kreuzbändern, dem Innenband und dem Außenband. Da sich die Kreuzbänder im Zentrum des Kniegelenks kreuzen erhielten sie so ihren Namen. Das vordere und das hintere Kreuzband sind wichtige Stabilisatoren für jede stattfindende Bewegung in diesem komplex aufgebauten Kniegelenk.  Sie sind für einen runden Bewegungsablauf (Roll-Gleit-Bewegung) zuständig, begrenzen die Streckung des Schienbeines, führen das Gelenk während der Bewegung und geben ihm somit die benötigte Stabilität.

Das vordere Kreuzband ist das wichtigste und am meist belastete Band des Kniegelenks. Durch seinen speziellen Verlauf verhindert es das Weggleiten des Unterschenkels nach vorne. Außerdem schränkt es zusammen mit den anderen Bändern die Rotation im Kniegelenk ein.
Das hintere Kreuzband verhindert ein Weggleiten nach hinten und verringert  ebenso die Rotationsbewegung im Kniegelenk.

Für ein stabiles Knie ist natürlich neben dem Kapsel-Band-Apparat auch eine gut trainierte und ausgeglichene knieumspannende Muskulatur notwendig.
Eine Bewegung im Kniegelenk ist außerdem nur durch Aktivierung dieser Muskulatur überhaupt möglich.
Die Streckung des Kniegelenks wird hauptsächlich durch die Quadrizepmuskulatur auf der Oberschenkelvorderseite ausgelöst. Diese Streckmuskulatur ist besonders kräftig. Bei der Beugung des Beines während dem Gehen wird diese unwillkürlich aktiviert um ein unkontrolliertes Einknicken des Beines beim Gehen zu verhindern.
Die ischiocrurale Muskulatur befindet sich an der Rückseite des Oberschenkels und ist für die Beugung des Beines im Kniegelenk zuständig. Sie unterstütz vorrangig das vordere Kreuzband, sodass bei einer Kreuzbandruptur (Riss) das Training der rückseitigen Muskulatur in der Therapie besonders wichtig ist.